Vorwort zur ersten Auslage.
Der Grund, welcher mich jüngsthin zur Herausgabe einer Be-
arbeitung der deutschen Geschichte nach ihren wesentlichen
Grundzügen in einem übersichtlichen Zusammenhänge *)
bestimmte, trieb mich auch zur Abfassung des vorliegenden Grund-
risses der allgemeinen Weltgeschichte, in so fern ein solcher
allenthalben in unfern öffentlichen Schulen vor dem weitern Eingehen
in die Hallen der Geschichte mitgetheilt wird, um gleichsam erst die
Grundpfeiler und das Hauptfachwerk des Baues hinzustellcn, welches
dann der erläuternde mündliche Unterricht da und dort mehr ausführen
und darauf der Fortgang des Studiums auf hohem Stufen voll-
enden soll.
Auch ich bin der Ansicht, daß der Geschichte in dieser Form eine
Vorschule vorausgehen müsse, in welcher der Geist und das Herz der
Jugend durch die Bekanntschaft mit dem genaueren Bilde wichtiger
historischer Individuen und der sie tragenden Begebenheiten zu dem
Interesse für Geschichte erst angeregt und dadurch in dem Alter, in
welchem sich die Zugend so gerne dem Einzelnen und Besonderen und
darum für sie Leibhafteren und Lebendigeren zuwendet, — zur Auf-
fassung eines großem Ganzen, so wie zur Erhebung in das mehr
Allgemeine befähigt werde.
Zu einer solchen Vorschule dient uns an der öffentlichen Anstalt,
welche ich leite, die biblische Geschichte A. T., die als Theil des
*) Von dieser ist seitdem eine zweite verbesserte, größtentheils umgear-
beitete und vermehrte Auflage (1843) in derselben Verlagshandlung erschienen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
§. 60. Anfang des römischen Kaiserreichs. t.°)7
die Schwester Octavians, verstieß, um ungestörter mit
Kleopatra leben zu können, so wurde ihm, auf Octavians
Betrieb, vom Senate der Oberbefehl in Asien abgesprochcn
und der Krieg an Kleopatra erklärt.
Die Heere und Flotten beider Theile zogen sich zusammen,
und da Antonius auf den Rath der Kleopatra, von der er sich
thörichterweise in den Krieg begleiten ließ, den Kampf zur
See vorzoz, so kam es
31 zur entscheidenden Seeschlacht bei A- c t i u m, die nach
der voreiligen Flucht der Kleopatra und des ihr folgenden
Antonius, uicht nur den Sieg, sondern auch die Allein-
herrschaft in Octavians Hände legte.
Als Octavian nach Asien und von da nach Ägypten kam,
und ihm alle Heere und Provinzen zufielen, gab sichanto-
nius mit dem Schwerte, und Kleopatra durch
giftige Schlangen den Tod.
5. Die Errichtung des römischen Kaiserreiches.
1. Die Regierung August's.
§. 60. Von nun an beherrschte Cäsar Octavianus (mit
dem nachher vom Senat ihm gegebenen Beinamen Au-
gustus) das ganze römische Reich als eine Monarchie
unter republikanischen Formen, indem er sich vom
Senat und Volk allmählig alle Gewalten übertragen und von
Zeit zu Zeit erneuern ließ, und so unter dem Titel P r i n-
ceps (oder auch Imperator in umfassenderer Bedeutung
als bisher) die höchste unumschränkte Macht besaß.
Da einerseits das Volk (in welchem längst die alt-
römischen Bürger den geringsten Theil ausmachten) zufrieden
war, wenn es nur Brot und Spiele hatte; anderseits
die Vornehmen der beständigen, Leben und Gut bedrohenden
Bürgerkriege überdrüßig waren und nach Ordnung und Ruhe
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Antonius Antonius Cäsar_Octavianus Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Asien Octavians_Hände Asien Schwerte
158
§. 60. Anfang des römischen Kaiserreichs.
sich sehnten: so ließen sich beide Theile, in denen ohnedieß
der republikanische Geist längst untergegangen war, die mo-
narchische Regierungsweisc gern gefallen, um so mehr, da der
kluge Augustus noch den Schein der Republik beibehielt und
seine errungene Macht mit der größten Milde und weisesten
Mäßigung gebrauchte. Und so erlebte unter ihm Rom die
ruhigste Zeit, und selbst in den Provinzen herrschte we-
nigstens äußere Ordnung und Sicherheit.
Von Augustus und seinem Freunde M ä c o n a s geschützt
und gepflegt, blüheten in Rom Künste und Wissen-
schaften, und Dichter wie Horallus, Virgilios,
Ovidios, Tibollus re.; Geschichtsschreiber wie Sal-
luftius und Livius trugen bei, daß man jenes Zeitalter
das goldene nannte, obwohl sie alle mehr oder weniger
die Griechen zu ihren Vorbildern nahmen. — (Das Studium
der Schriften dieser und der übrigen römischen Autoren saus
denen der schon genannte Redner Cicero und der dem sil-
bernen Zeitalter angehörige Geschichtsschreiber Tácitos
noch besonders hervorzuheben sind) gewährt uns, in Verbin-
dung mit dem Studium der schon oben berührten noch wich-
tigeren griechischen Literatur, die Wohlthat dessen, was man
klassische Bildung nennt, welche — wo sie sich in das
rechte Verhältniß zum Christenthum gesetzt hat und mit dem
Lichte desselben zur Betrachtung jener Klassiker anleitet, nicht
aber dieses ersetzen oder gar sich ihm entgegensetzen will, —
nicht nur als das kräftigste Schutzmittel wider alle Barbarei,
sondern auch als das Hauptmittel zur Befestigung der christ-
lichen Wahrheit selbst sich bewährt.)
Die Kriege, die Augustus führte, zielten meist auf Be-
festigung der Reichsgränzen ab, und gaben jedenfalls den
Heeren die nöthige Beschäftigung. Er ließ die Völker des
nördlichen Spaniens und alle Länder zwischen den
Alpen und der Donau unterwerfen und auch einen Ver-
such zur Unterjochung Germaniens machen, dessen
Völkerschaften ihm am Rhein und an der Donau als lästige
Nachbarn erschienen. Zwischen den Jahren
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Augustus Cicero Tácitos Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Spaniens Donau Germaniens Rhein Donau
$. 88. Anfang der Reformation.
241
So wie die schon in der zweiten Hälfte des 12. Jahr-
hunderts in Italien gemachte Erfindung des Comp af-
fe s eben jene Länderentdeckungen möglich gemacht und da-
durch den Schauplatz der Welt erweitert hatte: so waren
zwei andere Erfindungen für die Umwandlung der äußeren
und inneren Lebensverhältnisse der Völker von den wichtig-
sten Folgen. Denn die 1346 von dem deutschen Mönche
Bertholdschwarz gemachte Erfindung des Schieß-
pulvers hatte nach und nach zur völligen Veränderung
des Kriegswesens und der darauf beruhenden Einrichtungen
B. des Ritterthums, des Lehnswesens re.) geführt, und
die 1436 vonguttenberg erfundene Buchdruckerkunst
hatte angefangen, ihre unberechenbar tiefe Einwirkung auf
die Umbildung des ganzen geistigen Lebens der Welt zu äußern,
indem sie auf den Gebieten der Wissenschaft und Kunst, des
Handels und der Industrie, der Politik und der Religion
jene Umgestaltungen hervorrief, welche der neuern Zeit ihren
Character gegeben haben.
Iii. Die neuere Geschichte der Welt.
1. Das Zeitalter der Reformation.
1. Die Reformation in Deutschland.
1. Der Anfang derselben.
§. 88. He^as bisher von päpstlicher Seite in Sachen der Kirche
geschehen war, reichte nicht hin, die Gebrechen zu heben,
nach deren Abstellung die Wohlgesinnten aller Stände so
lange her sich sehnten. Denn was die römische Kirche
damals war, darf nicht mit dem verwechselt werden, was
sie nachher durch die Rückwirkung der Reformation auf sie
geworden ist.
16
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
179
z. 66. Die Deutschen und die Völkerwanderung.
allemannisch e, fränkische, sächsische und gothische
Bund zu nennen sind) zusammentraten, konnten sich die
römischen Imperatoren der furchtbaren Anfälle der Deut-
schen nur mit Mühe und Noch erwehren, und mußten
froh sepn, wenn sie da oder dort ein deutsches Volk durch
Geschenke oder Heerdienstverträge auf eine Zeit lang unschäd-
lich machten. Bald aber kam ein Ereigniß, welches das morsch-
gewordene Gebäude des römischen Staates seinem Einsturze
näher bringen sollte.
Es brachen nämlich die Hunnen aus Mittelasien in
den Osten von Europa ein und führten
37$ die Völkerwanderung herbei, welche die bisherige
Gestalt der alten Welt gänzlich umwandeln sollte.
Nachdem die Hunnen die Alanen am Don überwältigt
hatten, überfielen sie mit ihnen die benachbarten Ostgothen,
wälzten sich mit diesen auf die Westgothen, die sodann
über die Donau in's thrazische Gebiet wichen, das ihnen
Kaiser Valens einräumte. Weil sie aber von den Römern
treulos behandelt wurden, rächten sie sich durch einen Aufstand
und besiegten die Römer in der großen Schlacht bei
Adrianopel (378), die dem Kaiser Valens das Leben kostete;
worauf sein Nachfolger, Theodosius der Große, die
Westgothen durch neue Verträge beruhigte.
Bei seinem Tode verordnete Theodosius
393 die Theilung des römischen Reichs unter seine beiden
noch jungen und schwachen Söhne, von denen Arcadius
das oströmische (morgenländische, griechische) Reich von
Constantinopel aus, Honorius das weströmische (abend-
ländische) Reich von Rom oder Ravenna aus beherrschte.
In das weströmische Reich fiel bald ein ungeheuerer
Schwarm deutscher Völker von den Alpen her ein, wurde
aber durch des Kaisers Vormund und Rathgeber, den klugen
und tapfern Vandalen Stllicho, noch glücklich zurückge-
wiesen, und die Reste desselben setzten sich in Gallien und
Spanien fest. Kurze Zeit darauf, nach Stilicho's Sturze,
fielen die Westgothen in Italien ein, und eroberten
12«
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
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Extrahierte Personennamen: Valens Theodosius_der_Große Theodosius Honorius Honorius
Extrahierte Ortsnamen: Deut- Mittelasien Europa Donau Constantinopel Rom Ravenna Gallien Spanien Italien
tz. 6. Das Zsndvolk.
17
Von allen diesen Staaten soll nun das Nöthigste bis dahin
angegeben werden, wo sie in die wichtige Geschichte des Volkes
Israel eingreifen, bei welcher sodann die weitern Schicksale
dieser einzelnen Völker werden episodisch beigebracht werden
1 Das Zendvolk.
§. 6. Aie Gegenden des Kaukasus und Hind u ku sch, so
wie die des Ararat und K u h o l b ü r s sind der Schau-
platz der ältesten Geschichte.
Zwischen dem Kaukasus und Ararat, in den Ouell-
g e g e n d e n des Euphrat und Tigris, ist wohl nach
der Sündfluth die erste Bevölkerung und Bildung zu finden
gewesen.
Nicht viel weniger alt ist die Bevölkerung und Bildung,
welche sich andernord- und Südseite des Hindu-
kusch vorfand. Nördlich von diesem Gebirge, nämlich in
den Niederungen der Flüsse Dsjihun und Gihun (von
den Griechen Orus und Jarartes, jetzt Amu und Sir-
genannt) lebte das Zendvolk oder die (Alt-)Baktrer;
südlich von diesem Gebirge in den Niederungen des I n d u s
und Ganges treffen wir die Völker Indiens. Ob jene
oder diese älter sind, ist streitig.
Das Zendvolk war ursprünglich ein unvermischtes
Volk, das sich zuerst am Dsjihun (Orus) festsetzte, später- *
hin von andern ihm verwandten Völkern (den Assyrern,
Medern, Persern) unterjocht wurde, bis es sich zuletzt unter
denselben verlor. Zendvolk nennt man es von seiner Sprache,
dem Zend, in welchem die Bruchstücke verfaßt sind, die
man noch von der Sammlung seiner heiligen Bücher, A v e st a
(daher Zendavesta) genannt, übrig hat, welche die Lehren
eines ihrer später» Religionöstifter und Gesetzgeber, des
Zoroafker oder Zarathustra, enthielt, und die bis auf jene
Überreste durch Kriegswirren verloren gegangen sind.
2
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
122
§. 48. Rom's Ursprung.
§. 48.
Handhabung des Rechts und durch Beförderung des Wohl-
standes sein Volk glücklich und auch im Auslande geehrt.
Sein Sohn Johannes Hyrkanus (135—106) er-
weiterte die Gränzen seiner Herrschaft, besiegte die feindselig
gesinnten Samariter und brachte die Id um ä er ( Ed o mit er)
zur Annahme des jüdischen Gesetzes. Unter seinen
beiden Söhnen, wovon der ältere, Aristobul I, den Königs-
titel annahm, erreichte Judäa den größten Umfang; aber
eine Thronstreitigkeit unter den Söhnen des jüngern führte
den Untergang der Maccabäer herbei, dem bald darauf auch
der Untergang dieses letzten jüdischen Reiches folgte, das,
so wie es mit dem nochmaligen Aufflammen des alten Glau-
bens begann, durch dessen baldiges Wiedererlöschen in greuel-
hafter Weltlichkeit endete. (S. §. 58.)
Iv. Die römische Welt.
J. Rom s Alterthum.
L. Rorrsss Ursprung und Gründung.
Aas Volk der Römer hatte die Bestimmung, durch
Gründung des vierten großen Weltreiches (s.§.27a.a.)
gleich einem Weltstrome allmählig die verschiedenartigsten
neben ihm bestehenden Völker und Reiche wie Flüsse und
Bäche in sich aufzunehmen, um nach den Absichten Gotttes
dem Heile, das die Völker bis an der Welt Enden
erleuchten sollte, eine unbehindertere Bahn zu
machen. Es selbst war gleich in seinem eigenen Ursprünge
nicht aus Einer Quelle entstanden, sondern von vorne her-
ein durch ein (vertragsmäßiges) Zusammentreten verschie-
dener Elemente zu einem Volksleib geworden.
Italien nämlich war lange Jahrhunderte vor Rom's
Entstehung von Völkern bewohnt, deren Hauptstämme, durch
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz]]
§. 56. Die griechischen Unruhen.
145
gelegt, und das ganze karthagische Gebiet unter
dem Namen Afrika zur römischen Provinz gemacht
wird.
Von dem karthagischen Spanien aus hatten die Römer
bereits in vielfachen Kriegen auch das übrige freie Spa-
nien erobert bis auf Lusitanien, das sich unter Anfüh-
rung des edlen Viriathus auf das Tapferste vertheidigte,
bis derselbe auf Anstiftcn der Römer durch Meuchelmord
fiel, und '
133 Numantia nach einer bewundernswürdigen Vertheidigung
endlich von dem Besieger Karthago's erobert und zerstört,
und sodann die g a n z e spanische Halbinsel zur rö-
mischen Provinz gemacht wurde.
Und gleich als wollte das Glück recht auffallend beweisen,
wem es ausschließlich seine Gunst zugewendet habe, so wurde
in demselben Jahre durch das Vermächtniß des rei-
chen Königs Attaluö (Iii) Rom die Erbin des
pergamenischen Reiches.
4. Ronüs Entartung.
1. Die gracchischen Unruhen; der jugurthinische und
cimbrische Krieg.
§. 56. Itom’ä Herrschsucht, vom Glücke begünstigt, hatte be-
reits alles Maaß überschritten, und Habsucht und Genuß-
sucht waren dazu getreten, um allmählig das Bild vollendeter
Selbstsucht auszuprägen. Die Bekanntschaft mit der asia-
tischen Schwelgerei und Üppigkeit hatte die alte Einfach-
heit der Sitten verdrängt, während die nach Rom
geschleppten Werke griechischer Bildung dafür keinen Ersatz
geben konnten, da sie nur den reichen Römern zum Prunke,
wenigen unter ihnen zur Ausbildung des Geistes dienten.
Die Reichthümer, die aus den eroberten und ausgebeuteten
Ländern nach Rom strömten, hatten den alten st r e n g e n
Rechts sinn gebeugt und das errungene Gleichgewicht
10
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
I
§. 85.
>
234 §. 85, Die letzten Zeiten des Chalifats.
■ '
9. D i e letzten Zeiten des Chalifats; das
M o n g o l c n r e i ch.
1. ¿Jie Auflösung des grosen Chalifats im Mor-
geulande (s. §. °68), welche schon Harun al Naschid's
Theilung desselben unter seine Söhne vorbereitet hatte,
wurde durch den Abfall der Statthalter, die oft aus der
gegen die Mitte des 9. Jahrhunderts errichteten türkischen
Leibwache der Chalifen Hervorgiengen, so wie durch die vie-
len mohammedanischen Secten und die daraus entstehenden
Empörungen befördert. — Von den zahlreichen neuen Herr-
schaften, die daraus emporkamen, wurden besonders fol-
gende wichtig:
3. Das von einem türkischen Stamme 1040 in Ostper-
sien gegründete und sich bis nach Syrien hin erstreckende
Reich der Seldschuckcn, welches Schah Malck gegen
das Ende des 11. Jahrhunderts bis an die chinesische Gränze
erweiterte, das aber schon nach seinem Tode in mehrere
Reiche zerfiel, worunter das Reich der Chowaresmier
um 1200 sich bis Indien ausdehnte;
b. das f a t i m i d i s ch e C h a l i f a t von Ägypten, un-
ter welchem auch Palästina und Syrien standen, bis ihm
diese zwei Länder in der letzten Hälfte des 12. Jahrhun-
derts von den Seldschucken entrissen wurden.
Die Liebe der Araber zur Dichtkunst und ihre Geschick-
lichkeit in der Mathematik und' Mechanik, sowie in der Na-
tur- und Arzneikunde, haben auf die europäische Bildung im
Mittelalter einen bedeutenden Einfluß geübt.
2. Am Ende des 12. Jahrhunderts erhob sich unter
den tartarischen und mongolischen Horden Temudschin
als Oberhaupt, und wurde von den übrigen Häuptlingen
1206 als Dschingischan, d. i. allgemeiner Chan, ancr-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
§. 89. Fortgang der Reformation.
249
gründet sey und der wahre Glau-e sich von poli-
tischen Absichten rein erhalten müsse. Die evan-
gelischen Stände sahen das ein, und traten aus „reiner, groß-
artiger Gewissenhaftigkeit" von jedem gewaltthätigen Vor^
haben ab.
Wie sehr gut aber Luther Geistliches und Weltliches
zu scheiden wußte, ersteht man aus seinem Aufruf an die
Fürsten, daß sie die dem deutschen Vaterlande von den
Türken furchtbar drohende Gefahr gemeinsam durch das
Schwert abwehren und Gott zu Ehren mit ihrem Kaiser
in den Krieg ziehen sollten. Schon waren nämlich die Tür-
ken unter Soliman Ii, nachdem sie 1521 Belgrad er-
obert und 1526 die Ungarn bei Mohacz besiegt hatten,
1529 in Deutschland eingedrungen und belagerten Wien.
Doch ehe noch das deutsche Hauptheer dort anlangte, be-
wog die ansdauernde Vertheidigung der Stadt die Türken
zum Abzug.
Als hierauf der Kaiser, der unterdeß während einer
neunjährigen Abwesenheit durch glückliche Kriege gegen den
französischen König Franz und durch Beilegung seiner Irrun-
gen mit dem Papste sein Übergewicht in Italien befestigt hatte
(s. §.90) persönlich wieder nach Deutschland zum bevorstehen-
den Reichstag zu kommen im Begriff war: so beschloßen die
protestantischen Stände öffentlich darzuthun, daß sie keine
neue Kirche stiften, sondern nur die alte gerei-
nigt wieder Herstellen wollten. Sie übergaben daher
dem Kaiser
1330 auf dem Reichstage zu Augsburg ihr Glaubens-
bekenntniß, das — auf den Grund von 13 Artikeln Luthers
in Übereinstimmung mit der heiligen Schrift und mit den drei
ältesten Kirchenbekenntuissen — von M e l a n ch t h o n auf das
gewissenhafteste und wohlerwogenste abgefaßt war, und von
nun an den Namen Augsburgische Confession erhielt,
auf welche die lutherische Kirche gegründet ist.
Der Kaiser ließ zwar eine „Widerlegung" derselben ab-
fassen; aber die lutherischen Stände ließen dagegen eine
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: Belgrad Ungarn Deutschland Wien Italien Deutschland Luthers